Sitzschalen und Orthopädische Versorgungen

Individuelle Sitzsysteme

Da die Möglichkeiten der Anfertigung so verschieden sind wie die Menschen selbst, ist es nur möglich einige wenige Beispiele zu zeigen.

Komplettschalen sind ebenso möglich, wie Orthesen ohne Außenschale zur Verwendung in Rollstühlen oder Buggys. Wenn nur der Sitz- oder Rückenteil benötigt wir, so kann auch dieser individuell angepasst werden.

Falls keine aufrechte Sitzhaltung erzielt werden kann, ist eine anatomisch angepaßte Liegeschale auf entsprechend umgebauten Untergestellen als Versorgung möglich.

Die individuelle Anpassung umfasst somit zumeist die gesamte Versorgung – von der Sitzschale selbst – über die Gurte und Fixiersysteme – über die Anbauteile wie Pelotten, Kopf- und Fußstützen – über das Untergestell (oder Rollstuhl) – bis hin zu eventuell erforderlichen Elektroantrieben.

 

 

Anpassung und Fertigung einer Sitzorthese nach Modell

Jede individuelle Sitzschale (Stütz- und Korrekturorthese) wird nach der exakten anatomischen Form des Körpers angefertigt.

 

1. Schritt:
Es erfolgt eine Abnahme der Körperform, meist durch einen sogenannten Vakuumabdruck. Der/Die Betroffene sitzt dabei auf einem verformbaren Vakuumkissen und die Körperhaltung wird entsprechend den medizinischen und therapeutischen Anforderungen korrigiert. Sobald die optimale Positionierung erreicht wurde wird der Abdruck fixiert und die Form bleibt fix erhalten. Optimaler Weise sollten zu diesem Termin alle Beteiligten Personen anwesend sein. Neben dem oder der Betroffenen selbst daher auch Arzt/Therapeuten(innen) und bei Kindern auch die Eltern bzw. Betreuer.

2. Schritt:
Aus dem Vakuumabdruck wird zunächst ein 1:1 Modell gefertigt an dem die Haltungskorrekturen vorgenommen werden. Mittels dieses Modells wird nun der Rohling der künftigen Schaumstoffpolsterung hergestellt (durch Abformen mit Weichschaum oder durch Fräsen aus Schaummaterialien). Anschließend werden die Polsterteile in eine Außenschale aus Kunststoff, Holz oder Aluminium eingepasst. Ebenfalls montiert werden alle erforderlichen Zusatzelemente wie Pelotten, Kopfstütze, Fixier- und Positionierungsgurte u. v. m. Der so entstandene Rohling wird auf einem adäquaten Leihuntergestell aufgesetzt.

3. Schritt:
Der dritte Schritt erfolgt wieder gemeinsam mit dem Betroffenen. Der Rohling wird auf seine Passgenauigkeit ausprobiert. Wenn erforderlich wird dieser so lange nachgearbeitet und geändert bis das Resultat den Anforderungen entspricht. Wenn möglich wird dieser Rohling dann für einige Tage beim Kunden belassen um diesem die Möglichkeit zu geben auch über einen längeren Zeitraum „Probe zu sitzen“.

4. Schritt:
Im letzen Fertigungsschritt werden alle Schaumstoffteile so wie die Außenschale überzogen. Eine Vielzahl an Stoffen, Farben und Mustern stehen dafür zur Auswahl. Auch Spezialüberzüge für die Verwendung im Nassraumbereich oder bei schwerer Inkontinenz werden angeboten. Die Fertige Sitzschale wird auf dem entsprechenden Straßen- oder Zimmeruntergestell aufgesetzt und geliefert.

Parallel zum eigentlichen Vorgang der Anfertigung und Anproben übernehmen wir gerne die Einreichung der Kostenübernahme bei den Krankenkassen.

 

Unsere REHA-Techniker informieren, beraten und helfen.